Thomas Thierfelder 19053 Schwerin Friedensstr. 19 Tel.: 0176-96986265 eMail: thierfelder@tomt.de |
Leseproben mobby dick am punkt, an dem sich himmel und erde begegnen, ob außen, ob innen, spuckt das seelenfünklein sein jämmerliches ich in den sternenstaub; und doch ist die sonne rund und schön, wenn sie sich gespiegelt und gewaschen über dem horizont aufrichtet und in einen see versenkt. die insel habe ich nicht gefunden. kein indiz auf ihre existenz. ich segelte auf und ab. ich segelte auf die andere seite. die segel standen ohne großes zutun, als ob der wind erbarmen hätte mit der aussichtslosen suche. die wolken zogen tief. regen tat sich auf. er schlug mir ins gesicht. so sah ich nicht, was mein schiff rammte. als ich mir das wasser von den augen gewischt hatte, war der körper versunken. ich sah rings ums schiff, nichts zu sehen vom schwimmenden balken. aber unübersehbar das leck. und doch blieb ich ruhig. zu weit hatte ich mich schon herausgewagt. schnell überprüfte ich meine möglichkeiten. das holz war gesplittert. ich riß die werkzeugkiste hervor, zerriß einen seesack und tränkte die fetzen in halböl. dann umwickelte ich ein paddel mit dem stoff und preßte es in die zersplitterte fläche. ich verkeilte das holz zwischen schwertkasten und bordwand mit den bodenbrettern und dichtete das leck so gut es ging weiter mit den resten des seesacks ab. ich achtete nicht auf den kurs, wie konnte ich auch. und wieder gab es einen stoß. der segler glitt gerade von einer welle ins tal, an dessem grunde lauerte für mich unsichtbar das hindernis. diesmal zersplitterten zwei spanten backbords des steven. ich stopfte einen vollen seesack mit klamotten in das loch. ich hatte sonst keine idee und stürzte zurück an die pinne. mittlerweile schien der mond über der stürmenden see. sein licht glitzerte über den wogen. irgendwie unwirklich jeder gedanke. ich nahm einen schluck aus der rumpulle. dann sah ich, wie der schwanz des wales sich majestetisch über das glitzern erhob und wie als bewegte er sich zu einer geheimen melodie zum finalen schlage ausholte fisch, holzschnitt für mich steht am ende nur eine frage, wer verwechselte hier was oder wen. für wen hielt mich dieser wal, oder für was diese jolle. oder für wen hielt ich mich und diese insel. wer gab uns unsere vorstellungen. für eine antwort aber gab es keine zeit mehr ... ob nun nach innen oder in die höhe, ob unten festgezurrt oder das außen vor dem gesicht, erkennbar wird das eine am anderen auf der grenze, im da-zwischen, im jungfräulichen "nur-sein".
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